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Reduzierte Mehrwertsteuer: Wie geht der Handel mit der Situation um?

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Seit dem 1. Juli 2020 gilt in Deutschland die reduzierte Mehrwertsteuer. Zahlreiche Händler lassen es sich nicht nehmen, die reduzierte Umsatzsteuer für Rabatte zu nutzen. Für viele Verbraucher ist die gesetzliche Regelung insbesondere im Umgang mit dem Einzelhandel interessant. Allerdings wirken sich die steuerlichen Vorteile in erster Linie bei größeren Einkäufen aus.

REWE wartet mit einer besonderen Preispolitik auf

Mit gutem Beispiel geht REWE voran. Laut Aussagen eines REWE-Sprechers zufolge gehen die Betreiber der Supermarktkette sogar noch einen Schritt weiter. Ihrer Meinung nach sind die Einsparungen durch die Reduzierung der Mehrwertsteuerpreise mit ein bis zwei Prozentpunkten zu gering. Deshalb betont der Anbieter, die Preise zahlreicher Warengruppen dauerhaft und deutlich, um Werte zu senken, die weit über die Mehrwertsteuersätze hinausgehen.

Penny-Märkte schließen bestimmte Warengruppen aus

In Deutschland ansässige Penny-Märkte haben sich dazu entschieden, den Rabatt 1:1 auf nahezu alle Produkte weiterzugeben. Einzige Ausnahmen sind aufladbare Guthaben- sowie Geschenkkarten, Pfand, Verlagsprodukte sowie Tabakwaren mit Steuerbanderole. Die Rabatte werden beim Einkauf direkt beim Kassieren abgezogen und auf dem Bon ausgewiesen. Das gleiche Prinzip wenden zu REWE gehörige Toom-Baumärkte an. Hit-Supermärkte machen darauf aufmerksam, den Mehrwertsteuer-Vorteil nicht nur konsequent an eigene Kunden weiterzugeben. Zugleich betonen die Händler, sämtliche Preise mindestens auf den nächstniedrigen Cent-Betrag abzurunden. Außerdem verweist die Handelskette darauf, dass Tausende an Waren sogar auf die nächstniedrigeren Fünfer bzw. Neuner-Cent-Beträge gesenkt wurden.

Steuernachlässe in deutschen Möbelhäusern

In Bereichen der Möbelgeschäfte gaben sogar mehrere Händler zu verstehen, dass die Steuerreduzierung ebenfalls 1:1 an die Kunden weitergeleitet wird. Ergänzend erläuterte ein Sprecher von Segmüller, dass der Steuernachlass unmittelbar an der Kasse abgezogen wird. Dementsprechend sind die reduzierten Summen nicht zusätzlich an den Waren ausgewiesen. Eine ähnliche Strategie nutzt IKEA. Nach Informationen der Deutschlandzentrale in Hofheim-Wallau werden die Preisschilder in den Niederlassungen des schwedischen Möbelhauses ebenfalls nicht geändert. Stattdessen werden die Reduzierungen an der Kasse abgezogen. Vergleichbare Konzepte nutzt ebenfalls der mittelständische Möbelhandel. Kunden dieser Anbieter profitieren ebenfalls von der reduzierten Umsatzsteuer, die beim Kauf berücksichtigt wird.

Reduzierte Preise in Deutschlands Elektromärkten

Für deutsche Elektromärkte scheint eine Reduzierung der Preise der Elektrowaren ebenfalls selbstverständlich zu sein. Beispielsweise äußerte sich ein Saturn-Verkäufer zur Preisumstellung und meinte, dass diese Änderung über Nacht automatisch verläuft. Der Blick in Elektromärkte untermauert diese Behauptung.
Entsprechende Preisschilder mit den veränderten Preisen sind in Deutschlands Elektromärkten kaum vorhanden. Vielmehr sind die Produkte an Zentralrechner gekoppelt, welche die Artikel über Nacht auf die neuen Preise umstellen. Dieses Konzept wendet ebenfalls der Elektrofachhandel Conrad an.

Bei Unklarheiten: Das Gespräch mit den Verkäufern suchen

Eine Sprecherin von Conrad betonte kürzlich in einem Interview, dass die neue Auspreisung aufgrund des hohen Aufwands der Preisbeschilderung recht aufwendig ist. Deshalb arbeitet das Unternehmen mit Hochdruck daran, zuerst die Waren auszuweisen, die von Filialkunden am häufigsten nachgefragt werden. Dementsprechend erfolgt die Einführung Schritt für Schritt. Mitarbeiter anderer Elektrofachmärkte verweisen auf die Umrechnungs-Problematik. Einigen Kunden ist unklar, dass die Mehrwertsteuer eigentlich auf den Nettopreis berechnet wird. Deshalb reduzieren sich Preise für die Waren in aller Regel nicht um 3, sondern eher um 2,5 Prozent.

Foto: (c) viarami/pixabay.com

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