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Wirtschaftliche Entwicklung: Mittelschicht profitiert kaum

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Mittelschicht profitiert nicht von Aufschwung
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Deutschland geht es gut. So heißt es dieser Tage immer. Die Steigerung der Löhne überflügelt erneut die Rate der Inflation, die Rate der Beschäftigung ist mehr als zufriedenstellend; doch die Mittelschicht profitiert kaum von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Eine neue Studie zeigt, dass der Staat scheinbar ein zu großes Interesse an den Finanzen der Mittelschicht hat.

Wer in Deutschland zur Mittelschicht gehört

Als Mittelschicht haben die Autoren der Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) alle Haushalte definiert, die zwischen 60 und 200 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben. Bei vierköpfigen Familien trifft das auf die Haushalte zu, die monatlich zwischen knapp 2.050 € und 6.900 € verdienen. Singles müssen zwischen rund 1.000 € und 3.250 € verdienen, um nach Einschätzung der Autoren der Studie zur Mittelschicht zu gehören. Zu dieser Gruppe gehören vor allem Freiberufler und Facharbeiter, aber auch Angestellte, Lehrer und Rentner.

Mehr als drei Viertel der BRD-Bürger gehören zur Mittelschicht

Laut dem Mittelstandbericht der KAS verfügt die BRD über eine relativ stabile Mittelschicht, obwohl jedes Jahr erneut „der Tod des Mittelstands“ prognostiziert wird. Laut der Untersuchung gehören mehr als drei Viertel der Bundesbürger dieser Schicht an und verfügen über drei Viertel des gesamten Einkommens. Genau an diesem Einkommen soll die Mittelschicht kranken. In den vergangenen zehn Jahren hat sich das reale mittlere Einkommen der Mittelschicht kaum erhöht. Bezugspunkt der Studie stellt das sogenannte Median-Einkommen dar, das real verfügbare Einkommen nach Abzug von Steuern und Abgaben, das aktuell bei rund 1.720 € liegt. Demnach soll es seit 2005 lediglich eine geringfügige Steigerung von knapp 120 € gegeben haben.

Mehr Erwerbstätigkeit, stagnierendes Einkommen

Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass die Stagnation des Einkommens der Mittelschicht trotz der steigenden Erwerbstätigkeit zustande kommt. Die Gründe für das stagnierende Einkommen erscheinen paradox. Gerade die steigende Erwerbstätigkeit soll nämlich der Grund dafür sein. Der Staat schenke der mittleren Schicht außerdem weniger Beachtung und habe sich stärker darauf konzentriert, die Sozialkassen stabil zu halten und eine Verringerung der Arbeitslosigkeit voranzutreiben. Laut den Autoren der Studie handele es sich um eine Umverteilungspolitik, in welcher der Mittelstand vergessen wurde.

Steuern und Abgaben europaweit überdurchschnittlich hoch

Zwar profitiert die Mittelschicht zum Teil von der Politik, wird beispielsweise das kommende Baukindergeld oder das Elterngeld bedacht. Allerdings ist sie eine der Hauptleidtragenden, denn sie finanziert die Politik mit ihren Abgaben und Steuern. Mit knapp 50 Prozent des Einkommens liegen die Abgaben in der BRD auf einem Rekordwert, der deutlich über dem Mittel von rund 35 Prozent liegt, das in anderen europäischen Ländern vorherrscht. Vierköpfige Familien müssen in Europa durchschnittlich sogar nur knapp 26 Prozent Steuern und Abgaben vom Einkommen abführen. In der BRD beträgt die Last 34,5 Prozent.

Auch Rentner sind betroffen

Der Mittelstand profitiert zudem von der Rentenpolitik des Staates. Auf diese Weise wird das Einkommen von Millionen von Rentnern gestärkt, die zur Mittelschicht in Deutschland gehören. Eine  zunehmende Anzahl von Rentnern zahlt Steuern auf ihre Bezüge und ihr Einkommen. Auch von diesen gezahlten Steuern wird die Umverteilung in der BRD finanziert.

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